Wallfahrten und Wanderungen

Wallfahrten haben in der Pfarre Allhartsberg eine lange Tradition.Ein genaues Verzeichnis unserer Pfarrwallfahrten gibt es aus dem Jahr 1771. Kaiserin Maria Theresia ließ es anfertigen, und ihr Sohn und Nachfolger Kaiser Joseph II.  schränkte die Creutzgänge stark ein, weil damit auch Bauernfeiertage verbunden waren, die arbeitsfrei gewesen sind. In Allhartsberg gab es damals 14 Wallfahrtstermine. Derzeit werden vier Wallfahrten abgehalten:

Die Schauerwallfahrt nach Krenstetten

Der Legende nach verwüstete im 15. Jahrhundert ein Unwetter im Frühjahr die landwirtschaftlichen Fluren in unserer Gegend. Hagel und Schneeschauer vernichteten die aufkeimende Saatgut. Nur der Boden rund um die Marienkirche in Krenstetten blieb davon verschont und wird seither "Marienkirche auf dem grünen Anger" genannt. Zum Schutz vor solchem Unwetter wird seit hunderten Jahren die Wallfahrt begangen.

Die Wallfahrt auf den Sonntagberg

Die Wallfahrt auf den Sonntagberg zum Dreifaltigkeitssonntag entstand in der Türken und Pestzeit. Die Basilika mit dem 400 Jahre alten Gnadenbild erinnert uns an das Ziel unseres Lebens. Nach dem Auf und Ab unseres Lebens steht und das Haus unseres himmlischen Vaters offen, in dem es viele Wohnungen gibt und der Herr uns einen Platz vorbereitet hat (Joh 14, 2)

Die Wallfahrt nach St. Leonhard

Der Hl. Leonhard lebte im 6. Jahrhundert in Frankreich und wird mit einer Kette dargestellt, weil er sich für die Freilassung der Gefangenen einsetzte. Wegen der Kette ruft man ihn auch als Patron der Haustiere an.

Dankwallfahrt von Wallmersdorf nach Allhartsberg

Bis ins 15. Jahrhundert wurde Wallmersdorf seelsorglich von Ulmerfeld aus betreut. In der Pestzeit weigerte sich der Pfarrer von Ulmerfeld zu den Infizierten in den Ort zu kommen. Er ging nur bis zum sogenannten Ridler-Kreuz, das heute noch als Kapelle neben der Landesstraße steht, und segnete von dort aus die Toten ein. Der zu Hilfe gerufene Pfarrer von Allhartsberg stand jedoch ungeachtet der Todesgefahr den Wallmersddorfern bei. Nach dem Abklingen der Pest wallfahrteten die Übriggebliebenen - eingedenk des heldenmütigen Einsatzes des Allhartsberger Pfarrers - zur Danksagung in die Kirche nach Allhartsberg und legten das Gelübde ab, in Wallmersdorf eine Kirche zu bauen. In Erinnerung daran gehen die Wallmersdorfer alljährlich am Fronleichnamstag in einer Schar zu Fuß nach Allhartsberg, um an der dortigen Fronleichnamsprozession teilzunehmen.