Geschichte

 

Um die in Österreich so bekannten und beliebten Orchestermessen verstehen zu können, müssen wir in der Geschichte etwas zurückgehen. Im 16. Jahrhundert war unsere Heimat weitgehend protestantisch geworden. Mit der von den Habsburgern vorangetriebenen Gegenreformation erblühte das österreichische Barock bunter und sinnenfreudiger als im Rest Europas. Auch die Musik ging neue Wege –  so legte man hierzulande größten Wert auf die möglichst prächtige Gestaltung der Gottesdienste.

Aus diesem Substrat erblühte vor und um 1800 die Wiener Klassik. Haydn und Mozart schufen unsterbliche Werke. Wen wundert es, dass die meist adeligen Auftraggeber auch Werke zur festlichen Gestaltung der Gottesdienste bestellten. Und sie entstanden in unerschöpflicher Fülle. Seltsam, dass dieser musikalische Schatz außerhalb Österreichs (Ausnahme ist vielleicht Süddeutschland) kaum beachtet wurde und wird. Und so kann man an einem hohen Feiertag auch heute noch in Wien und den Hauptstädten unseres Landes viele dieser wundervollen Messkompositionen hören.

Gleich nach dem ersten Weltkrieg fanden sich in unserem Ort einige Musikbegeisterte zusammen, die versuchten auch bei uns diese wundervolle Musik zur Aufführung zu bringen. Der damalige  Pfarrer von Böheimkirchen, Kanonikus Rebersky, war ein begeisterter, ja fanatischer Musiker. Er leitete an den hohen Festen den Chor, während die Messe sein Kaplan las. In Gotthold Köckeis, einem Musiker, der die Organistenstelle in Böheimkirchen einer Karriere als Fleischermeister in Wien vorgezogen hatte, erwuchs unserem Ort ein Chorleiter, Organist und Musiker, der Generationen beeinflusste und inspirierte. Damals hatten einige Musiker der Wiener Philharmoniker ihren Sommersitz in und um Böheimkirchen und wirkten bei den Messaufführungen gerne und unentgeltlich mit. So waren die ersten Geigen oftmals mit Philharmonikern besetzt und mit Kammersänger Karl Ettl auch ein wunderbarer Bass-Solist vorhanden. 1920 wurde die „Krönungsmesse“ von W.A. Mozart erstmals bei uns aufgeführt. Schon in der Zwischenkriegszeit nannte sich unser Chor „Mozartchor“.

Nach dem Tod von Kanonikus Rebersky und Gotthold Köckeis übernahm OSR Kaisergruber die Leitung des Chores. Fachlehrer Bruno Mangl und nach dessen Tod Herr Gerhard Hiebner übernahm die Organistentätigkeit und  Korrepetitionsarbeit bei den Chorproben.
An das damalige Solistenquartett Erika Braunsteiner (Sopran), Theresia Karner (Alt), Wilhelm Fink (Tenor) und Anton Tremer (Bass) erinnern sich manche Böheimkirchner noch heute gerne. Das Orchester bestand damals ausschließlich aus Laien, die die oft durchaus anspruchsvollen Partituren der Klassiker zu bewältigen hatten. Mit dem Gemeindearzt Dr. Schrom war immer eine sichere erste Geige vorhanden, aber auch der Rest des Orchesters bestand aus ortsansässigen Musikern. Altersbedingt gab OSR Kaisergruber 1975 die Leitung des Chores an Mag. Helmut Sorgner ab. Manfred Krempl übernahm das Amt des Organisten bei den Hochämtern und die Probenkorrepetition. An Musikern herrschte nach wie vor Mangel, weshalb jahrelang zwei Geiger aus Traismauer bei den Hochämtern aushalfen.

1992 übernahm Prof. Viktor Mayerhofer zuerst provisorisch und ab 1995 fix die Leitung des Chores, der sich ab diesem Zeitpunkt wieder Mozartchor nannte. Auch bei den Solisten gab es einen Generationswechsel. Waltraud Bachinger übernahm die Sopransoli, Karl Bachinger die Tenorpartien, Romana Gabler Alt und Josef Rabl sang Bass. Prof. Mayerhofer ist studierter Orchestermusiker und leitete über Jahre die Musikschule in St. Pölten
. Ihm gelang es bezahlte Profimusiker zu engagieren, die die ehrenamtlichen Mitglieder des Laienorchesters bei den Hochämtern unterstützten und so das Niveau des Orchesterklanges  deutlich hoben.  Prof. Mayerhofer verstand es, den Chor zu begeistern und sangesfreudige Choristen aus nah und fern zum Mitwirken zu bewegen, so wurden in den folgenden Jahren konzertant viele der ganz großen Messen aufgeführt (Messe in C von Ludwig van Beethoven, Mozartrequiem (3x), Schubert Es-Dur Messe, Nelson-Messe von J. Haydn, Misse Solenelle von G. Puccini usw.). Das ermöglichte auch die damals großherzige Förderung durch die Gemeinde, deren  Kulturchef Edi Gappmaier immer ein offenes Ohr für die Wünsche unseres Chores hatte. Im Gemeindesaal veranstaltete der Mozartchor mit Solisten und dem Mozartorchester Böheimkirchen  einige Operettenkonzerte, die großen Anklang beim Publikum fanden.

Mit Jänner 2012 übernahm Matthias Schwetz die Leitung des Chores und des Orchesters. Präsident ist Veterinärrat Mag. Edmund Gappmaier und somit auch der Ansprechpartner nach außen.

Manfred Hartl    Quellen:  Heimatbuch von Böheimkirchen und Erzählungen älterer Chormitglieder.

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