Seit 1260 ist Hafnerbach eine eigenständige Pfarre.
Im Jahre 1529 erlitt sie Schäden durch die Türken.
Ab 1633 ist sie mit der Herrschaft Hohenegg verbunden. 1629 erwarb Gräfin Barbara Montecuccoli (1583-1643) die Herrschaften Hohenegg von dem protestantischen Georg Caspar Herr von Neuhaus.
Im Jahre 1668 wurde vom berühmten Raimund von Montecuccoli auch die Herrschaft Osterburg erlangt.
Die Baugeschichte stellt sich interessant dar, jedoch ist man oft auf Vermutungen
angewiesen. So nimmt man an, dass die Kirche ursprünglich 3-schiffig war und
später das heutige Gesicht einer Saalkirche erhalten hat.
Der Turm, welcher eine Höhe von 35,5 m aufweist, wurde um 1400 errichtet und ist ein Bau der Hochgotik. Im Chor hat man bei Renovierungsarbeiten feststellen können, dass es sich ursprünglich um einen romanischen Bau handelte, der später gotisiert wurde und seine heutige 1jochige Gestalt mit 5/8-Schluss samt Kreuz- rippengewölbe auf durchlaufend gebündelten Diensten mit ungleichen Profilen
(Ende 15. Jhdt) erhalten hat.
Das Langhaus ist eine Saalkirche mit
Spiegeldecke, die von Stuckarbeiten und Fresken aus dem Leben des Heiligen Zeno geschmückt wird. Die Stuckarbeiten wurden 1698 von dem aus Hausleiten stammenden (geb.1648) in Wien ansässigen Andreas Marstaller hergestellt. Die Deckenfresken stammen vom Säusensteiner Maler Karl Johannes Ritsch. Die westliche Orgelempore aus 1690 ist 3achsig mit Kreuzgratge- wölben. Südwestlich des Chores befindet sich ein ehemaliger Karner (oder Rundkirche) mit Apsis über hufeisenförmigem Grundriss und Tiefraum. In diesem Teil befindet sich die Sakristei. Darunter liegt die Gruft der Grafen Montecuccoli.
Nördlich dem Chor ist die "Alte Sakristei" angebaut (aus dem Ende des 17. Jhdt.), in der sich das Oratoriumsgeschoß befindet.
Ausstattung: Hochaltar von Josef Kepplinger aus Linz, 1881 mit neugotischen und neubarocken Elementen. Das Altarbild (1798) von Johann Wetzl zeigt den Hl. Zeno. Die beiden neubarocken Seitenaltäre (1891) stammen von Ferdinand Stufflesser aus Gröden. Am linken Altar befindet sich das Bild der "Heiligen Sippe", am rechten Seitenaltar sehen wir die "Kreuzigung mit Maria Magdalena". Diese beiden Bilder schuf Martin Johann Schmidt, der "Kremser Schmidt" im Jahre 1800. Eine besondere Zierde unserer Kirche sind die Deckenfresken, die uns Szenen aus dem Leben des Heiligen Zeno erzählen.Der gesamte Innenraum vermittelt einen freundlichen, hellen und festlichen Eindruck.
Text: Franz Drucker
Fotos: Franz Weinhofer