Die Pfarre Herzogenburg

Geschichtliches

Im Jahre 1014 schenkte Kaiser Heinrich II. dem Bistum Passau Grund und Boden zur Errichtung mehrerer Pfarren, darunter auch in Herzogenburg. Im Bereich des heutigen Kirchenplatzes entstanden die romanische Pfarrkirche, ein Pfarrhaus, ein Friedhof mit Karner sowie ein kleiner Ortsteil, der zum Pfarrbezirk gehörte.

1112 gelangte dann die Pfarre Herzogenburg durch eine Schenkung des Passauer Bischofs Ulrich I. in den Besitz des Augustiner-Chorherrenstiftes St. Georgen.

Erst im Jahre 1244, als das Stift wegen seiner ungünstigen Lage nach Herzogenburg verlegt wurde, entschloss sich der Propst, die Pfarre mit Chorherren seines Stiftes zu besetzen. In dieser Zeit begann man auch mit dem Bau einer gotischen Kirche. Sie prägte bis zum barocken Umbau im 18. Jh. das Ortsbild Herzogenburgs. Heute erinnert nur mehr das gotische Eingangsportal der Barockkirche an diesen Vorgängerbau.

Im Jahre 1743 legte Propst Frigdian Knecht den Grundstein für den Neubau der Stiftskirche im Barockstil und beauftragte den 18-jährigen Architekten Franz Munggenast mit der Leitung des Baues. Künstler wie Daniel Gran, Bartolomeo Altomonte, Jakob Moesl und Lorenz Horeß waren an der Ausgestaltung der Kirche beteiligt. Das Prunkstück ist sicherlich die von Johann Hencke 1752 vollendete Orgel.

Nach mehr als vier Jahrzehnten Bauzeit erfolgte schließlich am 2. Oktober 1785 die Weihe der Stiftskirche Herzogenburg. Sie ist somit der letzte bedeutende barocke Kirchenbau in Österreich.

Da die Pfarrkirche zugleich auch Stiftskirche ist, verfügen wir über ein Doppelpatrozinium: Sie ist einerseits dem Patron des Stiftes, dem Hl. Georg (23. April) geweiht, andererseits dem Patron der Pfarre, dem Hl. Stephanus (26. Dezember).

Die Pfarre heute

Das Pfarrgebiet von Herzogenburg ist flächenmäßig nicht ident mit dem Gebiet der Stadtgemeinde: Die Ortsteile St. Andrä an der Traisen und Heiligenkreuz-Gutenbrunn bilden eigene Pfarren. Das zur Landeshauptstadt St. Pölten gehörige Radlberg ist eine Filiale der Pfarre Herzogenburg. Die Pfarre Herzogenburg umfasst heute ca. 4.500 Katholiken.