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Langenlois
Mittelberg
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Zöbing
Stadtpfarrkirche Langenlois
Die Pfarre Langenlois wurde zwischen 1200 und 1250 von Krems aus gegründet. Seit 1319 ist das Gotteshaus, das dem heiligen Laurentius geweiht ist, Pfarrkirche von Langenlois.
Das Bauwerk mit dem gotischen Kirchenraum des frühen 14. Jahrhunderts und der barock geformten Westfassade besteht aus einem Mittelschiff aus der Zeit der Romanik (um 1250) und zwei Seitenschiffen.
Im Zuge der Generalsanierung in den Jahren 1959 und 1960 wurde über dem Mittelschiff eine hölzerne Flachdecke freigelegt, sie stammt zum größten Teil aus dem Mittelalter und ist ein Unikat in Niederösterreich.
Beide Seitenschiffe weisen ein Kreuzrippengewölbe auf, auf der Stirnseite des nördlichen Seitenschiffes sind Reste von gotischen Malereien zu sehen. Die Herz-Jesu-Kapelle und die Pestkapelle, deren Altarbild von Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt, stammt, sind an das nördliche Seitenschiff angebaut. Am östlichen Ende des südlichen Seitenschiffes befindet sich das mächtige Turmgewölbe, dessen Mauerwerk bis in das Mittelschiff hineinragt.
Der gotische Flügelaltar stammt aus Pöggstall und kam im Zuge der Renovierung des Presbyteriums nach Langenlois. Da vom Altar nur der gotische Schrein erhalten war, hat man ihn um Flügel ergänzt. Die vier Tafelbilder stammen vom Wiener Maler Helmut Kies aus dem Jahre 1964 und zeigen Szenen aus dem Leben des heiligen Laurentius, dem Patron dieser Kirche. Der Altar wird nach der mittleren der fünf weiblichen Figuren des Schreins, der heiligen Barbara, auch "Pöggstaller Barbara-Altar" genannt.
Im Chor sind zwei Ölbilder des Kremser Schmidt angebracht, ein Bild zeigt die Verkündigung Mariens, das andere den heiligen Johannes Nepomuk beim Verteilen von Almosen. Die vier Evangelisten sind an der Gewölbedecke des Chores dargestellt.
Unter dem Presbyterium befindet sich ein Karner, der bei der Außenrenovierung im Jahr 1982 entdeckt wurde und von außen erreichbar ist.
Der Kirchturm, der sich im Besitz der Stadtgemeinde befindet, wurde in den Jahren 1754 bis 1756 barockisiert und auf 56 Meter erhöht. Im Turm ist seit 1952 ein Glockenspiel installiert, es ertönt täglich zweimal.
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Nikolauskirche
Die Nikolauskirche, eine beliebte Hochzeitskirche, liegt am westlichen Ortsende von Langenlois und ist im Wesentlichen ein gotischer Bau aus dem 15. Jahrhundert.
Die Kirche gliedert sich in ein Langhaus mit Seitenschiff im Norden und in den östlich anschließenden, stark überhöhten Chor, in dessen Giebelwand der achteckige Turm eingefügt ist.
Das Glockengeschoss des Turmes ist arkadenartig durchbrochen, ein pyramidenförmiger Steinhelm bildet den Turmabschluss.
Der Patron der Kirche, der heilige Nikolaus, ist am östlichen Glasfenster des Chores abgebildet. Die Glasmalereien stammen aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Das südliche Chorfenster enthält Glastafeln aus dem 15. Jahrhundert, sie zeigen die Kreuzigung Petri, den Apostel Johannes sowie die Heiligen Drei Könige.
Der neugotische Hochaltar mit einem Aufbau aus poliertem Marmor und kunstvollen Emailarbeiten wurde 1914 geweiht, die beiden Seitenaltäre stammen aus dem Franziskanerkloster, wobei der rechte Seitenaltar ein Tafelbild mit der Darstellung des heiligen Johannes Nepomuk aufweist, das wahrscheinlich aus der Schule des Kremser Schmidt stammt. Beim linken Seitenaltar befindet sich ein Altarbild, das den heiligen Franziskus zeigt und ein Werk Leopold Mitterhofers sein dürfte.
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Kloster der Schulschwestern
Die Schulschwestern haben sich im Jahr 1904 in Haindorf niedergelassen, um eine Volks- und Bürgerschule zu führen.
Das Kloster der Kongregation der Schulschwestern vom Dritten Orden des heiligen Franziskus war vorerst in Wirtschaftsgebäuden des ehemaligen Gutes Haindorf untergebracht.
In den Jahren 1981 bis 1983 wurde die gesamte Klosteranlage mit Kapelle neu errichtet.
Ein Mosaik nach Motiven aus dem Sonnengesang des heiligen Franz von Assisi ziert die Außenwand der Klosterkapelle, es stammt vom Langenloiser Künstler Wolfgang Bergner, der auch die Lichtbänder mit den bunten Verglasungen und die Kreuzwegstationen auf Email gestaltet hat
Die Schulschwestern führen einen Kindergarten, eine Fachschule für wirtschaftliche Berufe und Sozialberufe sowie ein Internat - diese Einrichtungen sind ebenfalls im Kloster beherbergt.
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Kapelle Haindorf
Nachdem die alte Kapelle von Haindorf bei einem Orkan um 1850 zerstört worden war, begann man 1895 eine neue Kapelle zu errichten. Sie wurde mit Spenden der Haindorfer fertiggestellt und 1898 eingeweiht.
Dorische Halbsäulen und ein Dreiecksgiebel prägen das Portal. An den saalartigen Innenraum mit Flachdecke schließt sich der Chor an, in dem sich an der Stirnseite ein Altarblatt befindet, auf dem die 14 Nothelfer dargestellt sind.
Haindorf gehörte bis 1935 zur Pfarre Gobelsburg, die Kapelle war daher nur zu bestimmten Anlässen wie Messen, Andachten und Hochzeiten in Verwendung. Die säkularisierte Kapelle wird nunmehr für verschiedene religiöse aber auch kulturelle Veranstaltungen genutzt.
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Elisabethkirche
Die Elisabethkirche, die Teil der einstigen Sozialeinrichtung Bürgerspital war, wurde um 1420 durch die Stiftung Niklas Gvellers errichtet.
Vom spätgotischen Bau ist der Chorteil noch fast zur Gänze erhalten. 1752 wurde die Kirche umgebaut und barockisiert, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie zur Aufbahrungshalle umgestaltet und nach der Weihe am 24. Dezember 1953 ihrer neuen Bestimmung übergeben.
Die Statue der heiligen Elisabeth von Thüringen, angefertigt vom Bildhauer Friedrich Fahrwickl (1978), sowie das Fresko vom akadem. Maler Otto Zeiller (1953) auf der Westfassade über dem Portal, das die heilige Elisabeth beim Verteilen von Almosen zeigt, weisen auf die Kirchenpatronin hin.
An der nördlichen Wand im Langhaus ist der vierzehnteilige Kreuzwegzyklus angebracht, es handelt sich dabei um in Lindenholz geschnitzte Relieftafeln des akadem. Bildhauers Eduard Föderl.
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Kriegergedächtniskapelle
Der Langenloiser Bürger Paul Hochedlinger ließ die Kapelle in Jahren 1778/79 als Friedhofskapelle errichten.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde sie zu einer Gedächtniskapelle umgestaltet, um der gefallenen Soldaten zu gedenken. Die Einweihung dieser Gedenkstätte erfolgte im Jahre 1920.
Im Zuge einer weiteren Umgestaltung der Kapelle nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Marmortafeln mit den Namen der Gefallenen aus beiden Weltkriegen angebracht.
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Pfarrkirche Mittelberg
Mittelberg war zwischen 1269 und 1529 im Besitz des Dominikanerinnenklosters Imbach, 1438 wurde eine Kapelle geweiht, Patron ist der heilige Wolfgang.
Der Chor und die Außenmauern des Langhauses dürften um 1430 entstanden sein und gehören der Spätgotik an. Der Turm, der sein heutiges Aussehen 1850 erhielt, entstand in den Jahren 1790 bis 1793. Nach der Pfarrgründung 1784 wurde das Langhaus barockisiert und auf der Südseite eine Sakristei angebaut, die Orgelempore wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet.
Im Zuge der Kirchenrenovierung 1980 wurde über dem linken Seitenaltar ein Fresko aus dem 15. Jahrhundert freigelegt, es zeigt den heiligen Wolfgang und den heiligen Nikolaus.
Eine Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit befindet sich an der linken Chorwand, es handelt sich um ein Spätwerk des Kremser Schmidt. Das spätgotische Tafelbild "Anbetung der Heiligen Drei Könige" an der rechten Chorwand entstand um 1430.
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Pfarrkirche Zöbing
Bei der Pfarrkirche, die dem heiligen Martin geweiht ist, handelt es sich um einen einschiffigen gotischen Bau aus dem 14. Jahrhundert, die spätgotische Seitenkapelle wurde im 15. Jahrhundert angebaut.
Im Altarraum ist an der Stirnwand des Chores der Patron dieser Kirche, der heilige Martin, dargestellt. An den links und rechts anschließenden Feldern des Chorraumes sind Malereien angebracht, sie zeigen die gemalte Statue des Apostel Petrus bzw. die gemalte Statue des Apostel Paulus.
Die Deckenmalereien im Langhaus sowie im Chor - Anbetung des Allerheiligsten, Opferung Isaaks, Engel mit Rauchfass, Taufe Jesu, Pastor Bonus, Mariä Himmelfahrt, Frauengestalt mit Attributen der drei Tugenden, heilige Cäcilia - stammen von Leopold Mitterhofer (um 1790).
Der neugotische Flügelaltar in der Seitenkapelle wurde im Jahr 1882 aufgestellt, die beiden unteren Bildtafeln - bei geschlossenem Schrein - stammen aus dem Spätmittelalter (um 1470). Der geschlossene Mittelschrein zeigt Szenen aus der Passion Jesu, bei geöffneten Flügeln sieht man eine Darstellung der Heiligen Familie.
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Literaturhinweis
Mag. Johann Ennser und Ing. Erwin Hörmann: Langenlois - einfach sehenswert! Auf Entdeckungsreise zu den schönsten Plätzen der Gemeinde
Langenloiser Zeitbilder 2, Stadtgemeinde Langenlois, Langenlois, 2007