Ursprünglich waren Taufe, Firmung und Eucharistie in einem Sakrament verbunden. Die Anzahl der Säuglingstaufen stieg Anfang des Mittelalters rasant an. Während die Taufen von den ortsansässigen Priestern oder Diakonen durchgeführt werden konnten, war die Firmung dem Bischof vorbehalten.
Aus diesem Grund war es nicht mehr möglich, die Firmung unmittelbar nach der Taufe zu spenden und wurde somit als ein eigenes Sakrament, zeitlich versetzt, gefeiert.
Warum aber Firmung?
Der Hl. Geist wird doch schon bei der Taufe herabgerufen! Ist die Firmung also nur mehr ein Sakrament für den Bischof? Ist die Firmung nur mehr eine lieb gewordene Tradition? Nein, die Firmung ist ein Zeichen des Erwachsenwerdens. In vielen Naturvölkern gibt es diese Initiationsriten für den Übergang vom Kind-sein zum Erwachsen-sein. Die jungen Christinnen und Christen übernehmen immer mehr Verantwortung und Entscheidung für ihr Leben und brauchen dazu eine Bestärkung (= firmare).
Diese Bestärkung soll bewusst gefeiert werden als ein Knotenpunkt, als Zeichen (= Sakrament) im Leben der jungen Menschen. Gleichzeitig ist die Firmung ein bewusstes Zeichen für den Eintritt in die Kirchengemeinschaft, eine Entscheidung zu einem Unterwegssein im Glauben. Für die Jugendlichen ist es auch die Bereitschaft, sich senden zu lassen, als Zeuge der Frohen Botschaft, des Evangeliums.
Vorweg gleich einmal gesagt: Die Firmvorbereitung soll kein zweiter Religionsunterricht werden. Es soll vielmehr für die FirmkandidatInnen die Gelegenheit sein, mit verschiedenen Erwachsenen in Kontakt zu kommen und manche Formen des christlichen Lebens kennen zu lernen oder zu vertiefen. Die Firmvorbereitung soll in der jeweiligen Wohnsitzpfarre durchgeführt werden. Als Abschluss dieser Vorbereitung auf die Firmung bekommen die Kandidaten ihre Firmkarte, mit der sie auch in anderen Pfarren zur Firmung gehen können.
Alle 2 Jahre findet in Lunz eine Pfarrfirmung statt. Die Firmvorbereitung findet in Gruppen statt.
Die drei wesentlichen Schwerpunkte in der Firmvorbereitung sind:
Was die Handauflegung/Berührung mit der Hand bedeutet kann: Geborgenheit, Freundschaft, Sympathie, Vertrauen, Schutz/beschützen, segnen, Druck, es ist ein Stärkerer da, es hat jemand Zeit für mich, es hat jemand Interesse an mir, mich hat/hält jemand in der Hand, ruhig und, angstfrei und sicher werden, angerührt sein, Heilung, Pflege, Betreuung
Was kommt durch die Handauflegung des Firmspenders bei der Firmung zum Ausdruck:
Dabei spricht dich der Firmspender mit deinem Namen an. Das bedeutet so viel wie: Du bist gemeint! Du bist von Gott geliebt! Wir, deine Pfarrgemeinde, ja, die ganze Kirche, wünschen dir Segen, Schutz und Heil! Kehre deine besten Seiten nach außen. Sei, der du bist! Lebe dein Leben und nutze deine Begabung zu deinem Wohl und zum Wohle deiner Gemeinschaft!
Die Handauflegung des Paten kann bedeuten:
Was Salben/Cremen/Öle im Alltag bewirken: Entspannung, Heilung, Kühlung, Schönheit, Selbstbewusstsein, Pflege, Kräftigung, Stärkung, wertvoll machen
Bedeutung der Salbung:
Im Alten Testament wurden Könige, Priester und Propheten gesalbt (als Zeichen ihrer Würde)
„ Du bist ein König, eine Königin! Du bist Prophet und Prophetin! Sei dir deiner eigenen Würde bewusst. Lebe dein Leben!“ Chrisam: ist Kosmetikum des Altertums (Olivenöl, Balsam, etwas Rosenöl)
„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist“
In der Antike: Soldaten und Sklaven trugen Siegel als Erkennungszeichen, für wen sie gekämpft haben, bzw. wem sie gedient haben (“zu wem sie gehören“). Heute verwenden wir: Urkunden (Stempel), Echtheitszeichen in einem Ring, elektronische Sicherheitszertifikate in der Datenverarbeitung Was drückt es aus: es schützt vor Fälschung, gibt Zugehörigkeit bekannt, ermöglicht eine eindeutige Identifizierung
Bedeutung der Besiegelung mit dem Kreuz: