Geschichte

Die Pfarre Ruprechtshofen ist als Eigenkirche der Grafen von Peilstein wahrscheinlich vor 1160 entstanden und von dem riesigen Bereich der Mutterpfarre Melk abgetrennt worden. Die Entstehung der Pfarrkirche dürfte aber bis in die römische Epoche zurückreichen.

Laut mündlicher Überlieferung soll sie auf römischen Bauwerken basieren.

Kirchenpatron ist der hl. Nikolaus von Myra; dies weist auf eine frühe Gründung hin. Erst später hat man den hl. Rupert unter die in der Kirche verehrten Heiligen eingereiht. Dem Volksmund nach soll Bischof Rupert in Ruprechtshofen 20 Jahre lang gelebt und missionarisch gewirkt haben.

Bis 830 unterstand die Pfarre dem Erzbistum Salzburg, danach dem Passauer Bistum. Herzog Albrecht II übertrug die Kirche 1334 an das von ihm gegründete Kloster Gaming. 1782 fiel die Pfarre Ruprechtshofen an die landesfürstliche Güterverwaltung zurück.

 

 Die heutige Kirchenanlage entstand um 1400, wobei im Kern vermutlich Teile eines älteren Vorgängerbaus mitverwendet wurden. So befinden sich römische Bauelemente in der Bausubstanz der Kirche  Die ansehnliche Pfarrkirche erhält ihre Stattlichkeit durch das mächtige steile Walmdach über dem Langhaus.

Auf der vorderen Nordseite ist der schlanke gotische Turm angebaut, der 1653 erhöht und 1769 mit einem barocken Zwiebelhelm versehen wurde. Von der gotischen Kirche blieben nach der barocken Erneuerung vier kleine Spitzbogenfenster mit Maßwerk. Auch finden sich im Mauerwerk des Dachstuhles kleine romanische Fenster.

 Aus der Barockzeit stammen die schlichten Rundbogenfenster.

Der holzgeschnitzte, neugotische Hochaltar wurde 1903 im Zuge einer Umgestaltung des Innenraums der Kirche aufgestellt.

Er ist reich mit Baldachinen, Türmchen, Blatt- und Rankenwerk geschmückt.

Neben dem Seitenaltar hängt ein beeindruckendes, großes Kruzifix aus dem beginnenden 16. Jahrhundert.

Die neugotische Kanzel ist ein Werk des Südtirolers Franz Schmalzl und wurde ebenso wie der Hochaltar im Jahre 1903 geschaffen. Auf den fünf Seiten der Brüstung sind die Reliefs von Christus und den vier Evangelisten angebracht.

Aus der spätgotischen Kircheneinrichtung des 15. Jahrhunderts blieb auch das achteckige Weihwasserbecken aus rotem Marmor übrig. Es wird nun als Taufbecken verwendet. Kanzel, Kruzifix und Weihwasserbecken wurden hier im Zuge einer grundlegenden Erneuerung der Kirche im Jahre 1937 aufgestellt.

Bei der damaligen Innenrestaurierung brachte man an den Langhauswänden und den Pfeilern Kreuzwegfresken an. Sie sind ein Werk des bekannten Wiener Malers Arthur Brusenbauch. Die Entwürfe für die Darstellung von Heiligen und Szenen aus dem Marien- und Jesu-Leben in den Glasfenstern stammen vom selben Maler.

Bemerkenswert ist auch die eisenbeschlagene Sakristeitür mit einem fein ornamentierten Türklopfer. An der Tür sind der Überlieferung nach Säbelhiebe französischer Soldaten aus der Zeit der napoleonischen Kriege zu sehen.

Die zweimanualige Orgel mit 13 Register ist ein Werk des Orgelbauers Franz Hölzl aus Steyr-Garsten aus dem Jahre 1831. Die barockklassizistische Anlage besteht aus einem zweiflügeligen Hauptwerk und einem Brüstungspositiv. Sie gehört zu jenem Orgeltyp, der nach Klang und Konstruktion von der Barockzeit bis weit in das 19. Jahrhundert hinein gebaut wurde. (Nach Zotti, Kirchliche Kunst)

Im Jahre 2000 wurden der Innenraum der Kirche und die Orgel saniert. Die Renovierung der Außenfassade fand 2003 statt.

       Bilder gemalt von Erwin Taurok