CORDE, VOCE ET ORGANO CHRISTO CANAMUS GLORIAM –
Mit dem Herzen, mit der Stimme und mit der Orgel wollen wir singen zum Lobpreis für Christus.
„Die orgl ist doch in meinen augen und ohren der könig aller instrumenten“
Wolfgang Amadeus Mozart
Gerade die Kirchenmusik ist im Gottesdienst von großer Bedeutung. Die Orgel wird wöchentlich in der Kirche eingesetzt und begleitet das Volk im Gemeindegesang. Man darf die Arbeit eines Organisten keineswegs unterschätzen! Obgleich es eine verantwortungsvolle und manchmal auch etwas schwierige Aufgabe ist, erfreut man sich immer wieder an dem schönen, kraftvollen und majestätischen Klang einer Orgel. Wir Sieghartskirchner können von Glück sprechen, dass wir solch ein Juwel „Unser Eigen“ nennen dürfen!
Ein kurzer historischer Überblick unserer Orgeln:
1712: Die Pfarrkirche Sieghartskirchen erhält ihre erste Orgel. Die Orgel war ein altes Instrument des Orgelbauers David Posselt um den Preis von 120 Gulden.
1780: Die alte Orgel bekam ihren neuen Platz in der Filialkirche in Röhrenbach und die Kirche in Sieghartskirchen ihre zweite Orgel der Kremser Orgelbaufirma Josef Hatko welches mit Anstrich und Vergoldung der Pfarre 815 Gulden kostete. 1880 war eine Reparatur durch die Orgelbaufirma Reusch notwendig, wobei ein neues Blaswerk eingebaut wurde. Schon vor der Erbauung der Orgel musste die Empore vergrößert werden und ruhet danach auf vier Säulen.
1897: Genau 100 Jahre vor der Einweihung der neuen (vierten) Orgel wurde die dritte Orgel gebaut. Sie war eine einmanualige Orgel mit 12 klingenden Registern und einem Spieltisch, der zum Presbyterium gerichtet war. Diese Orgel wurde von Max Zachistal und Franz Capek aus Krems geschaffen. Die Kosten beliefen sich auf 1808 Gulden. Die Orgel wurde 1963 durch Orgelbauer Gregor Hradetzky unter Abänderung der Disposition (die Zusammenstellung der Register) umgebaut. 1977 war schon die nächste Sanierung fällig. Damals sollte die Disposition geändert werden. 1993 wurde einige Sachgutachten eingeholt und schon damals war klar, dass ein Neubau sehr bald in Auftrag gegeben werden muss.
1997: Schon im Jahr 1995 wurde der Auftrag zu einem Orgelneubau an die Firma Heftner erteilt. 1997 war es nach mehrmonatigem Umbau an der Chorempore soweit, dass die neue Königin der Instrumente bei uns einziehen konnte. Die Kosten für den Chorneubau beliefen sich auf ca. ATS 500.000,- und zusätzlich noch für die Orgel und ihr Gehäuse auf ATS 2.866.608, -. Dank der großen finanziellen Unterstützung durch die Bevölkerung konnte dieses wunderbare Projekt realisiert werden!
Unsere Orgel wurde am 27. April 1997 geweiht. Unsere Königin der Instrumente besitzt 1300 Pfeifen, verfügt über insgesamt 25 Register, davon sind 22 klingend, aufgeteilt auf zwei Manualen und Pedal. Die Sieghartskirchner Orgel wurde unter Anwendung einer rein mechanischen Schleifladenbauweise erbaut. Durch diese wahrlich grandiose Disposition ist es uns möglich Werke aus allen Epochen zu spielen. Sei es aus der Romantik, aus dem Barock oder anderen Epochen. Weiters ist erwähnenswert, dass unsere Orgel für Begleitung jeder Art (Instrumentalbegleitung, (Solo -) Gesang, Chor) hervorragend geeignet ist. Auch für Konzerte wird unsere Orgel gerne zum Klingen gebracht! Durch die Zungenregister (unten rot eingefärbt) ist es uns möglich den Klang umso kräftiger, bombastischer und erfüllender zu machen. Das Pleno (das volle Werk) füllt den Kirchenraum genügend aus und kann vor allem zu Hochfesten mit gutem Gewissen verwendet werden!
Abschließend die Disposition:
I.Manual – Hauptwerk1. Principal 8‘
2. Bourdon 8‘
3. Viola 8‘
4. Octave 4‘
5. Spitzflöte 4‘
6. Quinte 2 2/3‘
7. Superoctave 2‘
8. Mixtur 4f 1 1/3‘
9. Trompete 8‘
Koppeln: II/I, I/ Ped., II/Ped. Alternierend als Registerzüge oder Fußtritte
II.Manual – Schwellwerk
10. Gedeckt 8‘
11. Spitzgamba 8‘
12. Rohrflöte 4‘
13. Sesquialter 2f
14. Gemshorn 2‘
15. Quinte 1 1/3‘
16. Oboe 8‘
Mechanische Spiel – und Registertraktur, elektronische Setzerkombination mit 64 Speicherplätzen.
Pedal
17. Subbaß 16‘
18. Principalbaß 8‘
19. Bassflöte 8‘
20. Octavbaß 4‘
21. Fagott 16‘
22. Trompete 8‘
Geschrieben von Thomas Heinrich