Taizé-Gebet

Am 16. Dezember 2015 feierten wir im Pfarrheim ein Taizé-Gebet.

Im August 1940, zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, kommt Frère Roger – ein gebürtiger Schweizer – in das kleine Dorf Taizé in Frankreich. Im Alter von 25 Jahren legt er den Grundstein für eine Gemeinschaft von Brüdern, die im 2. Weltkrieg Flüchtlinge aufnehmen. Er sagt:

„Ich glaube, seit meiner Jugend begleitet mich der Gedanke, dass das Leben einer Gemeinschaft zu einem Zeichen dafür werden kann, dass Gott die Liebe ist, nichts als Liebe. Mit der Zeit erkannte ich, dass es darum geht, in Gemeinschaft zu leben mit Menschen, die fest entschlossen sind, ihr ganzes Leben einzusetzen, den anderen zu verstehen suchen und sich stets aufs Neue zu versöhnen: eine Gemeinschaft, in der die Güte des Herzens und die Einfachheit im Mittelpunkt stehen.“

Heute gehören etwa hundert Brüder aus über dreißig Ländern und verschiedenen evangelischen sowie der katholischen Kirche zur Gemeinschaft.

Frère Roger starb am 16. August 2005 mit 90 Jahren auf gewaltsame Weise während des gemeinsamen Abendgebets.

Taize ist ein Anziehungspunkt für viele Jugendliche aus aller Welt geworden.

Wichtige Bestandteile der Gebete in Taize sind die Gesänge, die oft wiederholt werden und wie meditatives Gebet wirken. Gemeinschaft mit Gott lässt sich nur sehr begrenzt in durchdachte Worte fassen. Die Stimme Gottes verstummt nie, Gott drängt sich aber auch niemals auf. Oft lässt sich seine Stimme wie in einem Flüstern, einem Stillehauch vernehmen.

Es ist schon Gebet, wenn man still in seiner Gegenwart verweilt, um seinen Geist zu empfangen. Durch den Heiligen Geist betet Christus tief im Menschen mehr, als wir es uns vorstellen können – sozusagen in der Stille mit kindlichem Vertrauen Christus inwendig beten lassen. Deshalb ist auch die Stille ein wichtiger Teil eines Taizégebetes.

Heuer am 12. Mai 2015 wäre Frère Roger 100 Jahre alt geworden, daher trifft sich das sehr gut, dass wir heuer auch das 1. Taizégebet in St. Leonhard gefeiert haben.


Foto: Christina Hinterleitner

Foto: Christina Hinterleitner

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Foto: Christina Hinterleitner

Foto: Christina Hinterleitner

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