Die Pfarrkirche
Die Pfarrkirche wurde vermutlich als spätromanische Ostturmkirche (eventuell Wehrkirche) errichtet. Das Langhaus, eine zweischiffige spätgotische Hallenkirche stammt aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts; möglicherweise auch die Sakristei und der südseitige äußere Kapellenanbau, vormals wahrscheinlich ein freistehendes Beinhaus (Karner).
Der Turm, der 1729 - 1732 erhöht wurde, musste wegen Baufälligkeit und nach Bränden auf die heutige Höhe reduziert werden. Die Turmkuppel erhielt 1853 ihr jetziges Aussehen. Eine Glocke stammt aus dem Jahre 1797, die übrigen drei Glocken aus 1949.
Der Altarraum wurde 1654 anläßlich der Beisetzung von Carl Ulrici von Gegenhof, Inhaber der Herrschaft Schwarzenau, barockisiert. Die ursprüngliche Gruft verlief von der Sakristei bis zur Kapelle. Der Eingang wurde 1824 zugeschüttet.
Der Altar stammt aus der Zeit um 1732, der Tabernakel aus dem Jahre 1906. Das Altarbild, die lebensgroße Darstellung des Hl. Bartholomäus und die Bilder der beiden Seitenaltäre (Maria Verkündung und Hl. Sippe) wurden 1867 von August Bauer, "Historienmaler" in St. Pölten, einem Sohn des Tischlermeisters Johann Bauer aus Gadorf, gemalt. Johann Bauer schuf 1822 die Kanzel. Die Seitenaltäre wurden 1847 errichtet. Neben dem linken Seitenaltar befindet sich der Grabstein des Leopold Hartmann aus dem Jahre 1725.
Die Brüstung zur Orgelempore mit spätbarockem Bandlwerkstück und dem figuralen Relief des Hl. Vitus stammt aus der Zeit um 1730. Darunter ist eine Plastik des Hl. Sebastian (ebenfalls 18. Jahrhundert). Die Orgel wurde 1908 geweiht. Der Kreuzweg wurde 1873 von Anna Mayr und Dechant Schaden gespendet. In der Kapelle steht ein spätgotischer runder Granittaufstein. Das daneben befindliche Kruzifix stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert.
Die Eingänge sind barocke Portale mit ehemals massiven Holztüren. Um die Pfarrkirche befand sich bis 1780 der Pfarrfriedhof. Die Grabsteine an der südlichen Mauer von den Kindern der Amalia Römer (1584) und des Vitiser Bürgers Zacharias Rothbauer sind noch Relikte aus jener Zeit. Von 1816 - 1993 stand auf diesem Platz die Schule.
Der heutige Friedhof, seit 1970 Gemeindefriedhof, liegt auf dem Gelände des ehemaligen Bürgerspitals. Dort war eine Kapelle, auch Veithskirchlein genannt, mit einem kleinen Friedhof, der während der Gegenreformation als Begräbnisstätte der Protestanten diente. Später war er Armenfriedhof und wurde schließlich nicht mehr benützt. 1772 wurde die damals desolate Kapelle wieder abgebrochen. 1780 wurde der Pfarrfriedhof auf das ehemalige Spitalsgebäude außerhalb des Marktes verlegt.