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Der Raum von Wieselburg wurde schon in der Jungsteinzeit von Menschen besiedelt. 976 gestattete Kaiser Otto II dem Regensburger Bischof Wolfgang, am Zusammenfluss der Großen und Kleinen Erlauf - an einem Ort, der "Zuisila" genannt wurde - ein Castellum zu errichten. Innerhalb dieser Fliehburg entstand ein Kirchenbau, der 993/94 geweiht wurde. Es ist der älteste aufrechte Kirchenbau aus der Babenbergerzeit ("Steinerne Urkunde Österreichs"). Die Kirche von Wieselburg gehörte zunächst zum Pfarrbereich von Steinakirchen. Die beiden Kirchen waren zuerst im Hoheitsbereich des Bischofs von Regensburg, 1107 erhielt diese das passauische Eigenkloster Mondsee. 1235 scheint Wieselburg dann erstmals ausdrücklich als eigene Pfarre auf, und 1291 wird der erste Pfarrer namentlich genannt. 1706 trat das Stift Mondsee die Pfarre Wieselburg an den Passauer Bischof ab. Mit der Gründung der Diözese St. Pölten im Jahre 1785 wurde Wieselburg landesfürstliche Pfarre. In den Jahren 1953 bis 1958 wurde der stetig wachsenden Bevölkerung durch den Ausbau der Kirche Rechnung getragen.
Der Kirchenberg von Wieselburg erhielt seine erste Befestigung in der Form eines Grabens und Erdwalls bereits um 900. Es war dies eine Fliehburg für die Bevölkerung der Umgebung und für Neuansiedler vor den die Gegend beunruhigenden Ungarn. Der um 976 erneuerte Wall war von einer Bruchsteinmauer gekrönt, deren Fundamente etwa 160 Zentimeter stark waren. Diese Wehranlage zog sich vom Steilabfall bei der kleinen Erlauf im Nordwesten in einem leichten Bogen nach Südosten zum Steilabfall an der Scheibbser Straße Richtung Große Erlauf. Erst durch den Graben wurde der Kirchenberg von der anschließenden Hochfläche getrennt. Der Wehrgraben lässt sich am Burggrabenweg, der Zufahrt zu Aufbahrungshalle und neuem Friedhof, noch verfolgen. Am Durchgang vom Kirchenplatz zum neuen Friedhof finden sich die Grundfesten eines mächtigen Wehrturmes. Nach der Art des Mauerwerkes wurde dieser Turm um 976 errichtet. Er hatte vermutlich mehrere Geschoße und diente hier an der gefährdetsten Stelle der Anlage der Verteidigung, war jedoch auch als Wohnturm für längeren Aufenthalt geeignet. Der Kirchenberg war aber nicht nur Fluchtburg und religiöses Zentrum, sondern auch der Marktplatz der Umgebung. Erst nach dem ersten Weltkrieg verloren sich die Märkte auf dem Kirchenberg.
Schon der äußere Anblick zeigt, dass der jetzige Kirchenbau in weit auseinander liegenden Bauperioden geschaffen worden ist. Der ottonische Zentralbau an der Ostseite wurde vor der Jahrtausendwende errichtet. Die vorgelagerte spätgotische Halle und der Turm stammen aus der Zeit um 1500/1555. Der Turm erhielt sein jetziges Dach allerdings erst 1873. Der gegenwärtige nach Süden weisende Hauptraum der Kirche wurde in den Jahren 1953 bis 1958 errichtet.
Um das Jahr 990 wurde im Zentrum der Wieselburger Wehranlage ein Kirchenbau errichtet. Es war dies ein kreuzförmiger Zentralbau mit quadratischem Kern, an dessen Seiten vier Kreuzarme vorgelagert waren, die sich bogenförmig zum Kircheninneren öffneten. Die Zentralkuppel sowie der gesamte achteckige Bau waren freskengeschmückt. Das Konzept des Bildprogramms entspricht den byzantinischen Kirchenmalereien. Die kosmisch-universale Herrschaft Christi wird durch die Gestalt des Weltenherrschers personifiziert und beherrscht den Raum. In streng hierarchischer Ordnung sind ihm die Chöre der Engel, die Schreiber und Verkünder des Evangeliums und seine Vorboten dargestellt. Heute hat die einstmals achtseitige Zentralkirche noch fünf Seiten, die restlichen drei sind im gotischen Langhaus aufgegangen. Die Grundmauern wurden ergraben und sind im neuen Bodenbelag farbig markiert, allerdings teilweise durch die Pulte der Kirchenbänke verstellt.
An den ottonischen Bau schließt sich nach Westen eine zweischiffige gotische Kirche an, die heute eine Art Vorhalle zum modernen Kirchenbau bildet. Die Halle hat von Ost nach West eine Länge von 20,5 m sowie eine Breite und Höhe von 10,5 m. Das Rippengewölbe wird von drei schlanken Pfeilern getragen. Beim Bau der gotischen Kirche um 1500 wurde der ottonische Bau aufgerissen und als Presbyterium der Kirche verwendet.
Nach dem Brand des Jahres 1952 entschloss sich die Pfarre, die Kirche wesentlich zu vergrößern, um sie so dem Bevölkerungszuwachs anzupassen. Die gotische Kirche wurde an ihrer Südwand durch vier Bögen geöffnet und daran ein 28 m langer und 15 m breiter Saal angebaut. Die Decke ist durch vier Träger gegliedert, die sich an den Seitenwänden herab fortsetzen. Das Presbyterium ist durch einen Triumphbogen deutlich abgesetzt und schließt mit einer Konche ab. Östlich des Neubaues wurden die Sakristei sowie pfarrliche Räume und darüber die Orgelempore angefügt. Der Neubau wurde 1953 bis 1958 aufgeführt.
Der neue Teil der Kirche wird von den Mosaiken der drei Altäre dominiert, die 1958 ausgeführt wurden. Das Mosaik über dem Hochaltar stellt Christus dar, auf den die Hand des himmlischen Vaters weist und der vom Heiligen Geist in Taubengestalt flankiert wird. Aus den Wunden seiner Hände ergießt sich der Gnadenstrom auf das Volk Gottes: zu seiner Rechten Männer und Frauen mit dem Landespatron St. Leopold, zu seiner Linken die Jugend, angeführt vom heiligen Wolfgang, dem Gründer der ersten Kirche von Wieselburg. Über dem linken Seitenaltar ist der heilige Josef als Patron der Sterbenden dargestellt, über dem rechten Seitenaltar eine Marienverkündigung. Die Glasfenster stellen die Passionssymbole dar. Der Kreuzweg stammt aus dem Spätbarock und entspricht sehr gut dem damaligen Geschmack. Die Schleifladenorgel von Gregor Hradetzky besteht aus 17 Registern und zwei Manualen. Im ottonischen Oktogon steht rechts vorne ein aus rotbraunem Marmor gefertigtes Taufbecken aus dem 16. Jahrhundert, welches immer noch zu diesem Zwecke verwendet wird. Im Erdgeschoß des Turmes wurde eine Taufkapelle eingerichtet. Das Gewölbe ist gotisch. Der Altar trägt eine Madonna des späten 18. Jahrhunderts, die von zwei Barockengeln flankiert wird. Rechts von der Taufkapelle im Kirchenwinkel wurde ein Grabstein aufgestellt, der früher verkehrt im Kirchenboden lag. Er trägt ein gut gearbeitetes Relief des Gekreuzigten mit Maria und Johannes, zu deren Füßen den Stifter mit seinen beiden Frauen, jeweils mit Wappenschild. Es wurden insgesamt 16 Grablegungen freigelegt, darunter vier Priestergräber aus dem 17. und 18. Jahrhundert und die Fürnberggruft im Bereich des ehemaligen Westarms des ottonischen Kirchenbaues. Diese ist auch im Bodenbelag markiert. Der marmorne Hochaltar im ottonischen Kirchenteil stammt aus der 1782 aufgehobenen Kartause Gaming. Das Bild "Triumph des heiligen Ulrich" wurde erst für die Neuaufstellung des Altares in Wieselburg geschaffen. Der heilige Ulrich wird als Kirchenpatron von Wieselburg erstmals 1235 erwähnt, doch dürfte die Kirche von Anfang an ihm geweiht sein. Der schmiedeeiserne Radleuchter symbolisiert das himmlische Jerusalem und greift so Motive der romanischen Kunst auf.
An der nördlichen Kirchenmauer, links vom jetzigen Haupteingang, steht das Grabmal des Karl Joseph Weber von Fürnberg. An der Umfassungsmauer hinter dem Chor der neuen Kirche wurde ein Grabstein eingemauert, der unter dem Pflaster der ottonischen Kirche gefunden wurde. Der neue Pfarrhof an der Nordseite des Kirchenplatzes birgt einige bemerkenswerte Kunstwerke. Das wertvollste Stück ist ein Tafelbild mit der Darstellung des Schweißtuches Christi, das mit der Dürerschule in Zusammenhang gebracht wird.