"Windhag" (Sh: 711m)
wird erstmals 1225/1230
urkundlich überliefert und geht aus der Passauer Schenkung an das Stift Seitenstetten hervor, die innerhalb der großen Pfarre Aschbach auch das Pfarrgebiet Allhartsberg (u.damit auch Sonntagberg und Windhag) umfasst hat.
1408 wird Windhag als
"Sand Niclaspfarre" bezeichnet.
1474 wird Windhag aus der Pfarre Allhartsberg herausgelöst und als eigene Pfarre gegründet, wobei dem Pfarrer von Allhartsberg weiter das Vorschlagsrecht für die seelsorgliche Betreuung vorbehalten bleibt. Erst ab 1517 bekam der Abt von Seitenstetten das Recht, die Pfarre mit einem Welt- oder Ordenspriester zu besetzen. Seither ist die Pfarre Windhag dem Stift Seitenstetten inkorporiert.
Die Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert, ein Erweiterungsbau aus 1474, die Barockkanzel datiert 1675 und der Hochaltar mit einer Statue des Kirchenpatrones stammt aus dem Jahre 1708.
Seit 1813 existiert in Windhag eine Schule. Im Pfarrgebiet befindet sich die Filialkirche zum hl. Ägidius am Walcherberg; die heutige Kirche wurde 1526 geweiht und 1632 erweitert.
PFARRE und PFARRKIRCHE Windhag: | |
1225/1230 | Erster urkundlicher Nachweis des Namens WINDHAG |
14. / 15. Jhdt. | Nachweis über einen bestehenden Kirchenbau, der unmittelbar nach der Pfarrerhebung einen Erweiterungsbau erfährt. |
1408 | Erste Erwähnung als "Sand Niclaspfarre", diezu "Allharzperg" gehört. |
1474 | Gründung der Pfarre WINDHAG aus der Mutterpfarre Allhartsberg, wobei dem dortigen Pfarrer b.a.w. das Vorschlagsrecht für die seelsorgliche Betreuung verbleibt. Bald nach der Pfarrerhebung wird der bestehende Kirchenbau um das nördliche Seitenschiff erweitert. |
1496 | Neuaufstellung von zwei spätgotischen Altären. Die Weihe dieser zwei Altäre wird in zwei Siegelbruckstücken nachgewiesen, die bei der letzten Renovierung des Hoch und Seitenaltares gefunden wurden. |
ab 1517 | Die personelle Besetzung der Pfarre wird durch den Abt des Stiftes Seitenstetten geregelt und damit die Inkorporation in das Stift Seitenstetten vollzogen. |
1675 | Kanzel mit Inschrift A.P.A.S. und Jahreszahl die auf einen Auftrag bzw. Stiftung des Seitenstettner Abtes Adam Pieringer (1674-1679) hinweisen. |
Ende 17. Jhdt. | Nachweis des Seitenaltares mit Madonna und Jesukind, wobei die heutige Statue ein Schnitzwerk aus Kastelruth im südtiroler Grödnertal, geweiht Ende 1996, ist. |
1708 | Neuer Hochaltar mit Statue des Pfarrpatrones St. Nikolaus. |
17. / 18. Jhdt. | Orgelempore in der Pfarrkirche mit rustikaler Holzbalustrade. Später erfolgte eine minimale Erweiterung Richtung Langschiff, um dem Bedarf des Kirchenchores / teils mit Orchester besser entgegenzukommen. |
1778 - 1781 | Neubau des Pfarrhofes, der seit dem durchgehend (auch durch die Ordensseelsorger des Stiftes Seitenstetten) bewohnt wird. |
1854 | Nachweis des dztg. spitzen, geknickten Pyramidendaches am westseitigen Kirchenturm. |
1914 1932/1949 | Zwei bestehende alte Glocken mussten während des 1. Welt- krieges abgeliefert werden. 1932 Anschaffung eines neuen Bronzegeläutes, wobei nur die kleinste Glocke den 2. Weltkrieg überdauert hat. 1949 Neuguss von 3 Glocken in St. Florian, die mit der kleinen Glocke in der Stimmung von As / C / Es / F das "SalveRegina" Motiv abbilden. |
1963 | Anschaffung einer neuen Orgel, gebaut von Orgelbaumeister Gregor Hradetzky. |
1992 | Umwidmung und Umbau des ehem. Wirtschaftsgebäudes des Pfarrhofes in ein Pfarrzentrum mit darüberliegendem Kindergarten in Kooperation mit der örtlichen Dorferneuerung. |
1993 - 1995 | Letzte Gesamtrenovierung der Pfarrkirche (Innen- und Aussen- bereich einschl. Friedhofwege). Dabei wurde nordwestl. ein zweiter Kircheneingang und auch die dortige Beichtkapelle neu errichtet. Es erfolgte auch eine Neugestaltung des Presbyteriums wobei als Zentrum ein neuer Volksaltar (mit rahmenden Säulenmotiven) geschaffen wurde. Die ehemalige Turm- und Glockenkammer wurde zu einem Auf- bahrungsraum umgestaltet. Seit dem sind bei Sterbefällen Aufbahrung und Totenwachen fast ausnahmslos in der Pfarrkirche. Bis dahin wurden diese zumeist in den Sterbehäusern gehalten. |
1995 | Neue Kreuzwegdarstellung in 14 Bildern, angekauft aus der Pfarre Waidhofen (hergestellt von August Wörndle um 1870 nach dem berühmten Vorbild von Joseph Führich). |
2011 |
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2013 | Die stark verwitterte Stiege vom Friedhof zum Pfarrhaus wird mit GRANITBLOCKSTUFEN erneuert und das Geländer dazu in sehr ansprechender Schmiedearbeit gefertigt.
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2014 | RENOVIERUNG von TURM- und APSISDACH
In Zusammenarbeit mit dem Diözesanbauamt wurden im Mai und Juni 2014 das Blechdach von Kirchturm und Apsis einer Sanierung unterzogen. Im Zuge der Turmdachsanierung wurde auch das Turmkreuz behandelt und inkl. Kugel vergoldet. Die Arbeiten wurden von der Fa. Zambelli aus Eberstalzell in OÖ in z.T. akrobatischer Weise und ohne Aussengerüstung durchgeführt. Mit einem Festakt und SEGNUNG DES NEUVERGOLDETEN TURMKREUZES durch Abt Petrus Pilsinger wurde das Kreuz am 04. Juli 2014 wieder auf die Kirchturmspitze gesetzt. |
2016 | FRIEDHOFERWEITERUNG Das Projekt einer Friedhoferweiterung wird 2016 in Angriff genommen. |
2020 | ERNEUERUNG LAUTSPRECHERANLAGE Im März 2020 wurde die gesamte Lautsprecheranlage durch die Firma Akustik Linz Eisschiel erneuert. |
2020 | SANIERUNG FRIEDHOFMAUER und PLAUDERLAUBE Im Juni / Juli 2020 erfolgt eine Generalsanierung der Plauderlaube. Sie bekommt einen neuen Dachstuhl (inkl. Spenglerarbeit) und ein Tondach in "Schindeloptik". |
![]() Zeittafel der FILIALKIRCHE St. Ägid | |
um 1300 | Der Name des nahen Bauernhofes "Capella" weist auf eine, schon damals bestehende Kapelle hin. |
1520 | Nachweis einer ersten Holzstatue des Hl. Ägidius, die wohl zu einem der ersten Ausstattungsobjekte der Kirche gehörte. Die wertvolle Plastik ist nunmehr durch eine 1999 geschaffene Kopie in einer vergitterten Nische neben dem Seitenaltar präsent. |
1526 | Weihe der Filialkirche "St. Ägid" und eines spätgotischen Altares durch den Passauer Weihbischof. Als erstes Patrozinium wird die Hlst. Dreifaltigkeit und der Hl. Ägidius erwähnt. |
1529 - 1532 | Die noch gar nicht fertiggestellte Kirche wird durch die einfallenden Türken in Brand gesteckt und bleibt fast 100 Jahre eine Ruine. |
1632 | Wiederaufbau und Umgestaltung des Altarraumes der Filialkirche in Zusammenarbeit des Stiftes Seitenstetten mit der ansässigen Bevölkerung. |
1633 | Stiftung der Steinkanzel durch ein Waidhofner Bürgerehepaar. Der Schalldeckel ist um das Jahr 1730 zu datieren. |
1693 | Stiftung des Seitenaltarbildes durch zwei Ybbsitzer Familien. Eine weitere kunstvolle Ausgestaltung war durch die bescheidenen Einnahmen nicht möglich. |
1744 | In diese Zeit fällt die Schaffung des Ölbildes im Altarraum, das die Filialkirche mit einem barocken Zwiebelturm zeigt. Auch der überdachte Kircheneingang ist darauf nachgewiesen, der erst bei der letzten Aussenrenovierung wieder hergestellt wurde. Eine offene Schriftrolle berichtet auf diesem Bild über das Leben des Hl. Ägidius und das Schicksal der Ägidikirche. |
1786 | Sperre und Profanisierung der Filialkirche durch Kaiser Joseph II. Eine Verässerung scheiterte aber daran, dass sich kein Käufer für das Gebäude gefunden hatte. |
1788/1789 | Auf Drängen der Bevölkerung und des Stiftes Seitenstetten wurde die Kirche wieder eingeweiht und durch das bischöfliche Konsistorium ein Altar aus dem aufgehobenen Franziskaner-kloster in Ybbs/D. der "St. Aegydskapelle bei Windhag" zugewiesen. |
1942/1949 | Die beiden Glocken wurden 1942 ein Opfer des zweiten Welt- krieges und 1949 durch ein neues Geläute (3 Glocken) aus der Glockengießerei St. Florian ersetzt. |
1999 - 2000 | Eine umfangreiche Gesamtrenovierung beschert dem kleinen Kirchlein den heutigen sehenswerten und schmucken Ausdruck. |
2001 | Das schon in die Jahre gekommene und ausgediente Harmonium, das über lange Zeit den Volksgesang bescheiden begleitet hat, wird durch eine Orgel ersetzt. Diese stammt vom Kremser Orgelbauer Walter Kunisch und wurde 1985 primär für seinen Hausgebrauch geschaffen. 2001 stand sie zum Verkauf und wurde von der Pfarre für die Filialkirche erworben. |
Einen Kurzauszug über die Entwicklung der Gemeinde / Katastsralgemeinde Windhag finden Sie hier. ![]() |