Allgemeines

Das Wort Sakrament bezieht sich auf den kirchenlateinischen Begriff sacramentum. Die lateinische Wurzel sacer bedeutet "heilig, unverletzlich".

Als Sakrament bezeichnet man in der christlichen Theologie einen Ritus, der als sichtbares Zeichen beziehungsweise als sichtbare Handlung eine unsichtbare Wirklichkeit Gottes bewirkt, sie vergegenwärtigt und an ihr Anteil gibt.

Rituale- in denen die Menschen Gottes heilende und liebevolle Zuwendung, sozusagen hautnah und handgreiflich erfahren.


Was ist ein Sakrament?

Ein Sakrament ist ein äußeres, sichtbares Zeichen, in dem sich eine innere, unsichtbare Wirkung vollzieht. Das II. Vatikanische Konzil sagte: "Das Sakrament ist ein Zeichen und ein Werkzeug für die Vereinigung mit Gott sowie für die Einheit der Menschheit".

Zwei Aspekte sind dafür:

-es handelt sich um ein Angebot des Heils von Gott her

-der Mensch muss das Angebot aus freiem Willen annehmen

Nicht zu vergessen ist dabei: Die Sakramente sind nicht der einzige Weg, wie Gott den Menschen sein Heil schenkt.


Was geschieht beim Empfang eines Sakraments?

Die Heilstaten Jesu Christi werden in einer Feier Wirklichkeit; sie werden wirksam

durch einen lebendigen Glauben und durch die aktive Teilnahme des Menschen. Bei der Taufe, der Firmung und bei der Weihe wird ein "unauslöschliches Merkmal" (werden nur einmal gespendet) verliehen. Die Eucharistie, Buße, Krankensalbung und Ehe stellen die Verbindung zum Heilsgeschehen immer wieder her.


Wer kann ein Sakrament empfangen?

Ein Sakrament empfangen kann ein jeder Mensch, der in der Lage ist, das Heilsangebot Gottes zu begreifen und dementsprechend dafür zu antworten. Die Voraussetzung ist immer ein bewusstes "Ja" zum Glauben. Daher ist die Kindertaufe umstritten; anderseits lernt ein Mensch erst nach und nach, sich auf den Weg einzulassen, auf den Gott ihn stellt. Wer als Kind getauft wird, muss dies erst im Laufe der Zeit einlösen, damit die Taufe für ihn wirksame Wirklichkeit wird.


Die 7 Sakramente heute

Im Laufe der Kirchengeschichte haben sich in der katholischen Kirche 7 Sakramente herausgebildet: Taufe, Buße, Eucharistie, Firmung, Ehe, Weihe, Krankensalbung

Diese 7 Heilszeichen stehen an 7 für Menschen wichtigen Lebenssituationen:

 

  • Die Taufe am Lebensanfang und ein Leben lang für die Fragen: Woher komme ich?Woraus lebe ich? Wem fühle ich mich innerlich verbunden? (Mt 28,19: Taufbefehl)
  • Die Beichte für die Erfahrung von Schuld und Vergebung (Joh 20,23: Auftrag zur Sündenverbegung)
  • Die Eucharistie für die Fragen: Wonach hungere und dürste ich? Was macht mich satt? (Lk 22,19: Letztes Abendmahl)
  • Die Firmung am Beginn des Erwachsenenlebens und immer für die Fragen: Wer bin ich? Was will ich? Was kann ich? Wozu entscheide ich mich? (Apg 19,6: Herabrufung des Geistes)
  • Die Ehe steht für die Entscheidung, mit einem Menschen bis zum Tod zusammen zu leben (1 Kor 7,39: Heirat vor Christus)
  • Das Weihesakrament steht für die zeichenhafte Ganzhingabe an Gott; als Zeichen bleibt dieses Sakrament auch eine lebendige Anfrage an jeden Getauften: Welche Rolle spielt Gott in meinem Leben? Was bedeutet für mich in meinem Leben Nachfolge Jesu? Wer bestimmt mein Leben? Wem diene ich? (Apg 6,6: Amt in der Kirche)
  • Die Krankensalbung wird gespendet bei schwerer Erkrankung als Hilfe zur Gesundung, oder aber zur inneren Stärkung, als Wegzehrung für den Fall, dass die Krankheit zum Tod führen sollte (Jak 5,14f: Trost für die Kranken)