Geschichte der Pfarre

Pfarrkirche zum hl. Rupert in Winklarn

Diözese St. Pölten - Bezirk Amstetten, Niederösterreich

837 schenkte der Karolinger, König Ludwig der Deutsche der Salzburger Kirche unter Erzbischof Liupram einen Landstrich an der Ybbs im Slawenlande ( darin wird der Ort Ipusa –oder der Bereich Scafarafeld genannt). Auf diesem Gebiet steht  eine Kirche, die schon vorher ein gewisser Adalram mit des Königs Erlaubnis gebaut hatte.

Die Ausdehnung des Gebietes dürfte sich westl.bis zum Höhenrücken hinter der Forstheide, südl.im Bereich von Kröllendorf,  östl. die Zaucha entlang bis zum jetzigen Blindenmarkt, nördl. über Viehdorf und Haberg bis zur Url erstreckt haben.

Das Erzbistum Salzburg war nach den Awarenkriegen der 1.Träger der Missionierung im Osten, nachdem es im Jahr 798 von Karl dem Großen beautragt worden war, in die Slawengebiete zu gehen.

890 werden in einer weiteren Schenkung König Arnulfs an die Salzburger Kirche , nochmals die Güter zu Scafarafeld erwähnt, doch diesmal umfasst „Ipusa“ nur mehr die Kirche, einen Wirtschaftshof sowie die Zehentrechte innerhalb des Gebietes, das wir als die späteren Katastralgemeinden Winklarn, Dorf Haag und Schönbichl kennen.

Mit dem Aussterben der Karolinger verlor Salzburg an Einfluß in den Donauländern. So kommt es zum Schrumpfungsprozeß der Salzburger Urpfarre „Ipusa“.

Dem friedlichen Aufbau und der Missionierung donauabwärts wurde durch die Magyareneinfälle im 10.Jahrhundert ein Ende gesetzt.

Nachdem die Ungarn von Otto dem Großen  955 am Lechfeld besiegt wurden, kam es zu einer Beruhigung und in der Folge zu einer Neuregelung der Missionierung im Donauraum –jedoch unter Leitung des Bischofs von Passau.

Der große Besitz aus der Schenkung Ludwigs vom Jahre 837 bestand also nicht mehr.

Die friedliche Besiedelung wurde im Osten durch die Babenberger gewährleistet, die ab 976 als Markgrafen eingesetzt wurden.

977 bestätigte König Otto II  zwar den Salzburger Besitz über das Gebiet von Winklarn im engeren Sinn, das Gebiet nördl. davon wurde bald  von Passau verwaltet.

Das Frauenkloster Erla war schon gegründet und  besaß urkundlich seit 1199 auch die Lehensrechte über Winklarn.(Otto von Marchland als Gründer von Erla, war mit Jutta von Peilstein verheiratet. Die Peilsteiner ihrerseits waren Vögte von Salzburg. So dürften die Besitzungen der Kirche in Winklarn durch die Vögte entfremdet worden sein). Die Kirche von Winklarn wird darin nur mehr als Kapelle geführt.

1234 als der Prozess der Aufteilung der sogenannten ‚Urpfarre’ auf die umliegenden( Amstetten( St. Stephan 11.Jht gilt als Passauer Gründung), Blindenmarkt, Viehdorf, St. Georgen…) abgeschlossen war, übten also die Benediktinerinnen von Erla das Patronat über die Winklarner Kirche aus.

Damals wird erstmals der Name Vinchelaren als Standort einer Kapelle urkundlich erwähnt.

Nach einem Passauer Verzeichnis scheint im Jahre 1324 Winklarn wieder als eine Pfarre auf. Im 14.Jht kam es dann zum umfangreichen Erweiterungsbau der Kirche.