Geschichtliches zur Krankensalbung

Der biblische Hintergrund für das Sakrament der Krankensalbung ist im Jakobusbrief 5,14 f. überliefert:

"Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich. Sie sollen über ihn beten und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das Gebet aus dem Glauben wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben!"

In diesem Text gibt es keine Rede von letzter Ölung oder vom Sterbesakrament. Dieses einseitige und irreführende Bewusstsein wurde seit dem Hochmittelalter praktiziert. Bis zur Karolingerzeit (ca. 900 n. Chr.) wurde das Sakrament der Krankensalbung sogar noch von Laien gespendet. Im Mittelalter wurde es leider im Zusammenhang mit einer strengen Bußpraxis zu einem Ritus, der nur noch an Sterbenden vollzogen wurde. In jener Zeit schoben sogar viele den Kommunionempfang bis kurz vor das Sterben auf, um ja sicher zu gehen. Schon das Konzil von Trient (um 1550) hat diese Engführung korrigiert, jedoch ohne spürbaren Erfolg.

Erst dem 2. Vatikanischen Konzil (1960) ist es gelungen, der ursprünglichen, biblisch getreuen Praxis wieder Geltung zu verschaffen. Seit Advent 1975 ist der neue Ritus der Krankensalbung verbindlich und endgültig eingeführt.