Kirchliche Begräbnisfeier

Die Kirchliche Begräbnisfeier (auch: Exequien; von lat. exsequi „hinausgeleiten, aussegnen“) ist die liturgische Feier der Verabschiedung und Bestattung eines katholischen Christen. Die kirchliche Begräbnisfeier gehört zu den Sakramentalien.

In der Begräbnisfeier wird der Glaube an die Auferstehung der Toten und (im Unterschied zum evangelischen Aussegnungsgottesdienst) die fortdauernde Gemeinschaft (lat. communio) der lebenden und verstorbenen Christgläubigen bekannt und gefeiert. Kernelemente der Feier sind: Verkündigung des Wortes Gottes, Verabschiedung des Verstorbenen und Fürbitte für ihn bei Gott, die Feier der Eucharistie ("Requiem") und der letzte Gruß an den Verstorbenen.

 

Waren die Exequien vor der Liturgiereform deutlich vom Gedanken der Trauer geprägt, so bestimmte die Konstitution Sacrosanctum Concilium des Zweiten Vatikanischen Konzils, dass „der Ritus der Exequien [...] deutlicher den österlichen Sinn des christlichen Todes ausdrücken und besser den Voraussetzungen und Überlieferungen der einzelnen Gebiete entsprechen soll.“ Die Totenwache und das Totenoffizium werden nur noch in einigen Gegenden gepflegt. In ländlichen Regionen ist auch der Sterberosenkranz üblich. Etwa 40 Tage nach dem Begräbnis wird mancherorts das sogenannte Sechswochenamt gefeiert.

Die Herausgabe des neubearbeiteten Rituales für die kirchliche Begräbnisfeier im Jahr 2009, mit zum Teil sehr wörtlichen Übersetzungen aus dem Rituale Romanum (Die Ohren deiner Barmherzigkeit mögen... für unsere Bitten offenstehen... S. 61), führte bei den Seelsorgern zu so heftigen Widerständen, dass die deutschen Bischöfe 2010 die einstweilige Weiterverwendung des bisherigen Rituales gestatteten.